Frühgeborenensimulator „Paul“

So viele Kinderleben wie möglich retten und Kindern ein gesundes Leben ermöglichen

Etwa jedes 10. Neugeborene ist ein Frühgeborenes. Zwar haben sich die Überlebensraten in den Industrieländern in den letzten Jahren deutlich verbessert, damit ist aber die Frage nach der Überlebensqualität spürbar in den Vordergrund gerückt. Wird ein Frühgeborenes optimal versorgt, ist heute ein völlig gesundes Überleben möglich.

„Paul“ ist ein lebensechter Kindersimulator, der es interdisziplinären medizinischen Teams ermöglicht, kritische Situationen unter hochrealistischen Bedingungen zu trainieren. Es wird ein Frühgeborenes der 27. Schwangerschaftswoche, also 13 Wochen zu früh geboren, mit einem Gewicht von knapp 1000g simuliert. „Paul“ wird per Computer gesteuert und kann alle denkbaren Krankheitszeichen im Frühgeborenenalter simulieren. Ein kleines Beispiel: Ist Pauls Atmung nicht ausreichend, wird er blau und kann schließlich komplett aufhören zu atmen. Das interdisziplinäre Team muss in der Sekunde reagieren und die notwendigen Beatmungsschritte einleiten.

Die Eingliederung von „Paul“ in die Trainingseinheit des Simulationszentrums (SIM-Center) am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee erfolgte nach Übergabe des Frühgeborenensimulators durch die Kuratoriumsvorsitzende der Friedrich Flick Förderungsstiftung, Frau Ingrid Flick, im Februar 2018. Zeitgleich wurde ein effektives SIM-Team am Eltern-Kind-Zentrum des Klinikum Klagenfurt am Wörthersee etabliert. Es finden regelmäßige Trainings von interdisziplinären Teams sowohl am SIM-Center als auch an der neonatologischen Station der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde statt.

Mithilfe der Fördergelder der Friedrich Flick Förderungsstiftung werden Trainingsszenarien im Simulationszentrum erarbeitet, um das Erlernte in der echten Situation, bei der Versorgung eines Frühgeborenen, wieder abrufen zu können.

Bildnachweis: FRITZPRESS