„Bildung beginnt mit Neugierde“ (P. Bieri)
Experimentierkisten, die Neugierde wecken – und zwar bei Kindern und ihren Betreuenden! Das ist eines der Ziele des Projekts, das Mathematik und Naturwissenschaften mit altersgerechten Experimenten zu einem spannenden und lehrreichen Erlebnis für Kinder in der Ganztagesschule werden lassen möchte. Insbesondere sollen mit der speziellen Konzeption der Experimentierkisten Pädagog:innen und Betreuer:innen angesprochen werden, die sich das mathematische und naturwissenschaftliche Experimentieren mit Kindern wenig zutrauen. Die Experimente sind so gestaltet, dass die Kinder weitgehend eigenständig organisiert und aktiv mit den Materialien umgehen können. Die Betreuer:innen werden mit gut ausgearbeiteten Informationstexten, didaktischen und methodischen Anleitungen und Experimentierhinweisen bestens unterstützt. Gleichzeitig wird damit eine Herausforderung adressiert: Viele Schulen und Ganztagseinrichtungen verfügen nicht über ausreichend qualifiziertes Fachpersonal, das naturwissenschaftliche und mathematische Inhalte kompetent vermitteln kann. MaNa-Exe setzt hier an und bietet ein durchdachtes Konzept, das es auch Pädagog:innen ohne spezielle Vorkenntnisse ermöglicht, Kindern auf kreative und fundierte Weise den Zugang zu diesen Themenbereichen zu verschaffen.
Innovative Experimentierkisten für Grundschulkinder im Ganztag
Im Projekt MaNa-Exe werden im Großraum Frankfurt Experimentierkisten für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich entwickelt, die speziell für den Einsatz in Ganztagsangeboten an Grundschulen sowie in sozialen und bildungsnahen Einrichtungen konzipiert sind. Ziel des Projekts ist es, Kindern einen niedrigschwelligen Zugang zu Phänomenen aus Umwelt, Natur und Gesellschaft zu ermöglichen – praxisnah, fächerübergreifend und eigenständig.
Um dem zunehmenden Mangel an mathematisch-naturwissenschaftlich qualifiziertem Fachpersonal im Ganztag entgegenzuwirken, werden die Kisten so konzipiert, dass die Kinder die Experimente größtenteils eigenständig durchführen können. Die Pädagog*innen müssen nicht über tiefgehende mathematisch-naturwissenschaftliche Kenntnisse verfügen, sondern begleiten die Kinder organisatorisch. So stehen das Experimentieren und das selbstentdeckende Lernen im Vordergrund.
Förderung der Neugier, des Entdeckens und der Berufsorientierung
Die Experimentierkisten sind so aufgebaut, dass sie alle benötigten Materialien sowie leicht verständliche Anleitungen enthalten. Zu jedem Experiment gibt es zudem ein anschauliches Einleitungsvideo. Diese kindgerechten Videos erklären Schritt für Schritt den Aufbau und die Durchführung des Experiments, ohne das Ergebnis vorwegzunehmen. Nach der Durchführung kann ein zweites Video gestartet werden, das den Bezug des jeweiligen Phänomens zum Alltag, zur Berufswelt und zur Umwelt herstellt. Auf diese Weise soll das Interesse der Kinder an MINT-Berufen frühzeitig geweckt und gestärkt werden.
Geplant sind insgesamt 20 verschiedene Kisten zu einem breiten Themenspektrum wie Fäden, Fliegen, Luft und vielem mehr. Die Kisten sind altersgerecht differenziert und in den Klassenstufen 1 bis 4 einsetzbar.
Ein interdisziplinäres Team für nachhaltige Bildungsförderung
MaNa-Exe vereint ein interdisziplinäres Team aus den Fachdidaktiken der Mathematik und der drei Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik. Gemeinsam werden Experimentierkisten entwickelt, die einen lebensnahen Zugang zu mathematisch-naturwissenschaftlichen Fragestellungen eröffnen. Der forschende Ansatz motiviert die Kinder, selbstständig Zusammenhänge zu entdecken und sich nachhaltig für naturwissenschaftliche und mathematische Themen zu begeistern.
Durch die Konzeption der Kisten als nahezu selbsterklärende, niedrigschwellige Lerngelegenheiten leistet MaNa-Exe einen wichtigen Beitrag zur Förderung mathematisch-naturwissenschaftlicher Kompetenzen im Primarbereich – auch unter erschwerten personellen Bedingungen im Ganztag. Damit trägt das Projekt zur Stärkung der frühkindlichen MINT-Bildung bei und schafft neue, nachhaltige Bildungsräume.
Bildnachweis: Goethe-Universität